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Grundlagen der Entwicklung der höheren Liebe

Meditation/Vortrag von Guru Makaja

Einführung in die Komaja Winterschule Living for Love, 26.12.2023




Bitte sitzt gerade und schließt die Augen.

In Komaja ist das, womit wir beginnen, ein Gebet für Frieden, Liebe und Licht.

Zuerst in uns selbst: in meiner Vernunft, in meinem Verstand, in meinen Gefühlen und in meinem Körper. Friede, Liebe und Licht.

Danach beten wir für Frieden, Liebe und Licht in unserer Partnerin oder in unserem Partner, in unserer Familie.

Frieden, Liebe und Licht für unsere spirituelle Gemeinschaft, für unser Volk, für unser Europa – und schließlich für unsere ganze Menschheit.

Frieden, Liebe und Licht für alle empfindsamen Wesen in allen Welten.


Das ist nicht etwas, was wir als Gedanken in unserem Kopf tragen. Das ist etwas, was den ganzen Körper durchdringt und die ganze Aura, alle Zellen des Körpers. Und es strahlt weiter, so wie die Sonne strahlt. Das sind keine Gedanken über Frieden, Liebe und Licht. Tat Tvam Asi– du bist das. Das menschliche Wesen in seiner höchsten Funktion. Das menschliche Wesen als Segen dieser Welt! Und insbesondere – ein Segen für alle Wesen, die leiden: In der Ukraine, in Israel, in Gaza, im Irak und überall, wo Menschen bedroht sind, wo Menschen unterdrückt werden.

Frieden, Liebe und Licht.

Tat Tvam Asi– du bist das. Frieden, Liebe und Licht.


    *  *  *

Ein Mensch oder eine kleine Gemeinschaft kann nicht viel in der Welt verändern. Deshalb ist meine Lehre, meine Empfehlung für euch, dass ihr euch in erster Linie mit der Veränderung von euch selbst beschäftigt. Wenn du den Tag mit Frieden, Liebe und Licht beginnst, erst in deiner Seele, dann in deiner Partnerin oder in deinem Partner, in deinen Kindern und deinen Nachbarn, deinen Kollegen, mit denen du jeden Tag arbeitest, mit deinen Chefs, deinen Kunden – dann verändert sich alles völlig. Es entsteht ein Überfluss an Energie, und das von sehr positiver Energie, sehr gesunder Energie, mit der du dann tun kannst, was du möchtest. Und mit dieser Energie kannst du natürlich viel leichter deine Triebe kontrollieren: deinen Trieb nach Sex, deinen Trieb nach Nahrung, deinen Trieb nach blödem Geschwätz! Oder sagen wir es schöner: deinen Trieb nach übermäßigem Vergeuden der Energie durch Reden.

Es ist unglaublich, wie viel Energie die Menschen verlieren, indem sie von morgens bis abends Dummheiten erzählen. Die Religionen haben so viel Aufhebens um den sexuellen Trieb gemacht und den Verlust physischer und psychischer Energie bzw. Vitalität durch die sexuelle Aktivität. Aber gleichzeitig sprechen sie kaum darüber, wie viel Energie man täglich durch das Reden vergeudet, wie viel Nervenenergie und Vitalenergie. Dieser Überfluss der Vitalität oder Energie, der sich aus dem Unterleib erhebt und nicht durch Sex verbraucht wurde, dieser Überfluss der Energie kommt zum Kopf bzw. zur Zunge. Wenn ihr aber ständig wie die Dummen irgendetwas Sinnloses redet, verliert ihr diese wertvolle Energie. Im Buch Komaja habt ihr sehr klare Hinweise darüber, was unter rechtes Reden fällt und wann ein Aspirant von Komaja ein Naturrecht hat, etwas zu sagen: Das ist nur dann, wenn das, was wir sagen möchten entweder wertvoll oder schön oder geistreich oder interessant ist. Und wenn wir sagen wertvoll, dann in erster Linie spirituell wertvoll. Wenn das, was du sagen willst, nicht mindestens einen dieser Aspekte hat, ist es besser, du schweigst. Das Gleiche gilt auch für die Gedanken und Gefühle. Stellt euch nur vor, wie viel psychische und Nervenenergie, wie viel Vitalenergie in den Gedanken und Gefühlen ist! Und diese vergeuden die Menschen jeden Tag.


Eine bekannte Theosophin hat gesagt, dass eine der größten Plagen der Menschheit der Kritizismus ist. Hierher gehört auch die Selbstkritik. Stellt euch vor: Wir haben nicht einmal das Recht uns selbst zu kritisieren! Wenn wir ernsthaft spirituell wachsen möchten, ist das für uns verboten, wir dürfen das nicht. Ganz zu schweigen von kritischen Worten und kritischen Gedanken anderen Menschen gegenüber.

Radiowellen sind hier anwesend: Wir sehen sie nicht, wir hören sie nicht, wir riechen sie nicht. Auch Radioaktivität ist hier. In den Atomkraftwerken ist die Radioaktivität viel stärker, aber auch dort würden wir sie mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen. Aber sie ist mächtig. Wenn ihr all die menschlichen Gedanken und Gefühle zusammennehmt, die Willensenergien, die Energien der Motivation, der Vision, und wenn ihr sie wie die Iraner, die Uran sammeln, jeden Tag ein wenig sammelt, habt ihr nach zehn, zwanzig Jahren eine riesige Menge an Energie angehäuft.

Wir sind so gemacht, dass sich die Energie aus dem Unterleib auf natürliche Weise nach oben erhebt. Wenn wir schlafen, füllt sich der Körper mit Energie und alles, was durch die sexuelle Aktivität nicht nach außen geht, geht nach oben, zum Herzen und zum Kopf. Wenn ihr dann aber jeden Tag zusammenhanglos schwätzt und kritisiert, die Nachbarn, die Politiker, Mann, Frau, eure Kinder, dann kommt diese Energie nicht zum Gehirn, sie kommt nicht zur Epiphyse oder Hypophyse, sondern ihr lasst sie durch den Mund hinaus. Und so kann sie nicht das höchste Zentrum berühren. Und Jesus sagt sehr schön zu uns: „Gehe zuerst nach Gottes Königreich, alles andere wird dir von selbst gegeben.“ Der Hinweis ist klar und wir müssen ihn verwirklichen. Du darfst das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Du willst ein Yogi sein, liest Bücher, besuchst Kurse der Selbstentwicklung und schwätzt wie ein Dummkopf jeden Tag.

Tut euch das selbst nicht an! In Komaja beschäftigen wir uns schon viereinhalb Jahrzehnte mit der Kontrolle der sexuellen Energie. Junge Leute in der Pubertät oder Postpubertät vergeuden diese Energie. Wenn wir es jedoch schaffen, sie zu kontrollieren und sie bis zum Gehirn kommt, entfaltet sie sich in große mentale Kräfte, in sogenannte Ojas Shakti. Yogis haben schon seit tausenden von Jahren einen Begriff für die sexuelle Energie, die bis zum Gehirn gehoben und dort transformiert wurde. Diese Energie nennen sie Ojas Shakti.


Auf dem Weg zur vollkommenen Transformation durchlaufen wir Stufen der Erreichung. Ein Yogin oder ein christlicher Priester z.B., der die sexuelle Energie zwar transformiert, aber zu viel isst: Die Energie, die sonst durch die Sexzentren hinaus ging, geht jetzt durch die Bauchzentren, d.h. durch das Manipura-Chakra hinaus. Oder ein Dorfpriester zum Beispiel hat im Herzen zu viel sentimentale Gefühle: für diesen Bauern und jenen Bauern, für diese Kuh und jene Kuh… Alles was er transformiert und an Energien von seinem Sexzentrum nach oben zieht, verbraucht er für seine kleinen, sentimentalen Lieben. So ein Dorfpriester oder so eine Dorfnonne kann bis zum Ende des Lebens dumm und unerleuchtet bleiben. Alle Bauern und alle Bäuerinnen werden ihn oder sie zwar lieben und die Kühe im Dorf werden ihn oder sie auch lieben, aber sie bleiben dumm und unerleuchtet, weil sie diese kleinen, sentimentalen Lieben den kleinen Menschen gegeben haben: jenen, die Tiere schlachten und Fleisch fressen, um ihre Zunge zu befriedigen; jenen, die Alkohol tranken, rauchten, ihre Frauen und Kinder schlugen… Der Priester war gut, die Nonnen war gut. Alles schön und gut, aber die Energie wurde verbraucht auf der Ebene des Herzens. Gleichzeitig brauchen wir viele dieser kleinen Lieben, viele dieser kleinen guten Taten. Wir brauchen sie, damit sich die Energie vom Unterleib mindestens bis zum Herzen ergebt.

Das Herzzentrum ist das Zentrum der Liebe. Wenn wir gut erzogen sind, so dass wir gute Taten tun und Mitgefühl haben für alle Leidenden, so ist das wunderbar, es ist eine große Macht. In der Welt der Menschen werden wir alles bekommen, was wir wünschen. Wenn wir dieses Zentrum trainieren, wenn wir es stark entwickeln, werden wir charismatisch. Das ist dieser gute König, den alle Völker sich so sehr wünschen und so selten bekommen.

Aber das ist erst die Grundlage. Das ist das Sprungbrett für die definitive Erleuchtung des menschlichen Wesens, für den definitiven Sprung zuerst auf das Halschakra und dann auf das Ajna-Chakra. Der Priester und die Nonne, die vom Sex abstinieren, aber den Trieb nach Essen nicht kontrollieren, werden zu jenen dicken Geistlichen, die es auch in Indien gibt: Sie sehen aus wie Mastschweinchen. Wildschweine hingegen werden nicht dick, nur die Schweine, die bei den Menschen leben. Auch die Menschen werden zu dick. Nie werden wir in der Natur ein dickes Reh oder eine Herde von dicken Rehen oder Hirschen finden. Oder ein dickes Eichhörnchen, das versucht auf den Baum zu klettern; oder einen dicken Spatz, der sich nicht vom Boden erheben kann, weil er zu schwer geworden ist. Ich habe auch noch nie einen übergewichtigen Affen gesehen, weder in den zoologischen Gärten und Naturparks noch dort, wo sie frei leben. In Chennai auf dem Flughafen oder im Ashram von Ramana Maharshi laufen die Affen frei rum: sie haben unsere Bananen gestohlen, denn sie sind sehr gefräßig – und dennoch habe ich dort keinen dicken Affen gesehen, nirgends in der Freiheit und auch nicht im Zoo. Aber dicke Menschen, fettleibige Menschen sieht man überall. Dazu gehören auch die dicken Priester im Christentum und im Hinduismus.

Gott hat die Natur geschaffen. Er hat das entsprechend seiner Matrizen, seiner mathematischen Formeln vollbracht. Jede individualisierte Form des Lebens hat ihre natürliche Aufgabe. Wenn wir einen freien Willen bekommen haben, wenn uns die Freiheit der Wahl gegeben wurde, dann ist es unsere Aufgabe, diese unsere individuelle Form mit Gottes Matrizen in Einklang zu bringen. Wenn man jedoch davon abweicht, wird man zu so einem merkwürdigen Menschen. Tiere haben nicht ihren freien Willen, deshalb sind sie völlig in Einklang mit der Matrix. Der Mensch jedoch sündigt auf der Ebene des Bauch-Chakras. Er hat vielleicht das Zölibats-Gebot abgelegt (oder das Gebot des Brahmacharya im Hinduismus), aber er sündigt auf der Ebene des Bauch-Chakras.

Auch für die Kontrolle des Bauch-Chakras gibt es eine Regel im Christentum: das Verbot der Völlerei! Soweit ich mich erinnere, gehört die Völlerei zu den sieben Todsünden im Christentum; sie ist nicht irgendeine Sünde, sondern eine Todsünde! Es könnte also sein, dass ein Geistlicher auch sein Bauch-Chakra beherrscht hat und dadurch auf der Eben des Herzens viele dieser kleinen sentimentalen Lieben hat und auf diese Weise Gott dient. Auch die Buddhisten dienen Gott, indem sie anderen Lebewesen dienen. Auch die Klima-Aktivisten dienen, indem sie der Pflanzenwelt dienen, nicht nur den Tieren. Der Priester und die Nonne vergessen nun, dass sie Gott durch die Menschen und die Pflanzen dienen sollten. Dieser Priester und diese Nonne werden also gute Menschen sein. Aber sie werden sich hier verlieren, sie werden sich auf der Ebene des Herzens verlieren. Sie werden ihre höchsten spirituellen Aspirationen vergessen: “Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,33) Sie müssen also weitergehen und auf diesem Weg kommt die Lebensenergie schliesslich bis zur Zunge. Mit ihrer Meisterschaft in diesen kleinen sentimentalen Lieben haben sie lediglich eine gute Basis für die höhere spirituelle Entwicklung geschaffen.

Jede Nacht, wenn wir schlafen, füllt der Körper sich mit Energie. Am Tag gehen wir hinaus an die Sonne und wir werden weiter mit Energie gefüllt. Die Chakras aktivieren sich vom Unterleib bis nach oben und wir schließen dann den Abfluss der Energie aus diesen Energiezentren: Muladhara-Chakra, Sex-Chakra, Bauch-Chakra und Herz-Chakra. Beim Priester oder der Nonne, die alles das schon begriffen haben und sich von den entsprechenden Tätigkeiten enthalten, erhebt sich die Lebensenergie jeden Tag bis zu der Stufe, bis zu welcher sie bereits gekommen sind. Wenn die Energie dann bis zur Zunge kommt – dann reden die spirituell Strebenden zu viel, sie verlieren viele überflüssige Worte. Das ist nicht nur eine Sünde anderen Menschen gegenüber, sondern auch Gott gegenüber.

Beherrscht die Zunge!

Die Zunge korrespondiert mit der Klitoris bzw. mit dem Glans des Penis. Wenn der Mensch es geschafft hat, mit Gewalt das Sex-Chakra und alle anderen Chakras dazwischen zu kontrollieren, dann wird das sich spätestens auf dem Hals-Chakra zeigen: Er wird riesige Probleme haben, die Zunge zu kontrollieren. Er wird zu viel reden, zu viel essen, alles wird ihm schmecken – süss, salzig…er wird in der Hölle leben, so wie Swami Shivananda in der Hölle lebte. Swami Shivanada sah aus wie ein fliegendes Schweinchen, nicht wie ein fliegendes Engelchen. Sadhguru und Yogananda sind Gurus, die offensichtlich hängen geblieben sind. Ihr müsst mir das nicht glauben: denkt nach und studiert! Lest die hinduistischen und christlichen heiligen Schriften! Schaut, was die moderne Medizin und die moderne Psychologie und Psychotherapie sagen! Man muss nicht besonders scharfsinnig sein, um diese Wahrheiten zu entdecken.

D.h. auf dem spirituellen Weg muss man auch die Zunge unter Kontrolle stellen. Das Aktionsorgan des Sex-Chakras ist der Penis bzw. die Klitoris. Das Sinnesorgan des Sex-Chakras ist die Zunge. Beim Versuch das Aktionsorgan anzuhalten, geschieht es vielen Priestern und asketischen Yogis, dass das Sinnesorgan die Aufgabe das Aktionsorgans übernimmt. Dann leben die Priester und die Nonnen sich aus, indem sie zu viel Essen und zu viel schwätzen. Zur Bewältigung des Sex-Chakras gehört eben auch die Kontrolle des Sprechens. Im Buch Komaja spreche ich in den Kapiteln über das Sex-Chakra und das Hals-Chakra viel über die Rede. Erst wenn ihr versucht, zu vieles Reden und unpassendes Reden anzuhalten, könnt ihr völlig den Kritizismus bewältigen. Zuvor seid ihr euch dessen nicht einmal richtig bewusst. Denn wenn ihr beginnt zu schweigen, dann bemerkt ihr erst die Teufel der kritischen Gedanken (euch selbst und anderen gegenüber) und wie sie euch in alle Richtungen ziehen.

Die Botschaft ist daher: Bringt eure Zunge unter Kontrolle! Ihr werdet eure Angst und euren Kritizismus besiegen. Ihr kommt so viel leichter auf die Ebene des Herzens und so werdet ihr dann auch bessere Liebhaber, bessere Ehemänner, bessere Ehefrauen…


Als Hausaufgabe schreibt auf, wo ihr in den letzten zehn Jahren jeden Tag eure Energie verbraucht habt: Was sind eure Gewohnheiten von morgens bis abends, wo verliert ihr eure Energie?! Beim Schwätzen? Oder, wenn es sich um introvertierte Personen handelt, beim mentalen Schwätzen, beim mentalen Kritizismus? Und wieder seid ihr im Bauch-Chakra und schafft es nicht bis zum Herz-Chakra oder bis zu den Kopf-Chakras.


Hier mein Gedicht für das Bauch-Chakra, das Chakra der Domination, des Egotrips, des Egozentrismus, der Besessenheit vom Ich:


Die Zeit ist reif

Die Zeit ist reif

Denn sieh, ich schlüpfe soeben aus dem Ei

Abschüttelnd den Schleim der Vergangenheit schon breite ich die Flügel aus

zur Freiheit des Himmels

ich flattre schon, flattere

kraftlos

mit dem Ei verklebt

noch immer stehe ich nur

stehe nur inmitten meiner selbst

zu viel gibt es mich

Selbstliebe und ich wusste nicht

dass sie so schwer ist

mit Ruhm gekrönter

Herrscher über alle gewaltigen Gedanken

über alle, die ich kenne und nicht kenne

über alle verschiedenen Kerker, in die ich sie

weiser oberster Richter

strenger

Tag für Tag hineinpferche

alle ziehen mich jetzt

und speicheln über mich

und die Flügelchen schwach

schwach

oh, jetzt sehe ich

jetzt weiss ich

allen die Freiheit geben muss ich

Vergeben

vom mächtigen (Ei-)Reiche Scheiden

muss ich denn wirklich

Ich flattere schon, flattere


Kurz gesagt: „Die größte Plage der Menschheit ist Kritizismus.“ Und ich muss hinzufügen: „Einschließlich des Selbst-Kritizismus.“

Wenn ihr euch analysiert, wie viele Male täglich ihr kritisiert, wie viele Jahre schon so, werdet ihr feststellen, welch riesige Energiemenge das ist. Wenn ihr es geschafft habt, all diese schlechten Energien euch und anderen gegenüber anzuhalten, dann ermöglicht ihr so einen freien Fluss der Energie vom Unterleib bis zum Gehirn, in erster Linie bis zur Hypophyse und Epiphyse. Dann geschieht die spirituelle Transformation. Im Christentum nennt man es „Transsubstantiation“, wenn sich Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi umwandeln. Das geschieht hier im Ajna-Chakra, in der Hypophyse. Das aber kann man nicht ohne eine starke Entwicklung der Tugenden erreichen.


Viele dieser kleinen sentimentalen Lieben des erwähnten Dorfpriesters oder der erwähnten Dorfnonne helfen euch, auf den Weg der hohen Tugend zu kommen. So kommen wir zur vierfachen Tadellosigkeit des Halschakras: die Tadellosigkeit in Gedanken, Gefühlen, Worten und Taten. Das ist schon sehr mächtig. Das ist ein riesiger Strahl der Energie, der in die Hypophyse aufsteigt. Wenn dies einem gewöhnlichen, durchschnittlichen Menschen geschehen würde, würde ihn das umbringen. Er würde so eine riesige Energie nicht aushalten, sein Gehirn würde auseinanderfallen. Deshalb braucht es ein jahrelanges spirituelles Training, bei dem man immer mehr versteht, immer mehr transformiert und die Energie dann so langsam zum Gehirn steigt.

Die Zagreber Hooligans verwendeten schon zu meiner Zeit den folgenden Ausdruck, wenn jemand z.B. ein ganzes Café zertrümmert hatte: „Das Sperma hat ihn in den Kopf geschlagen.“ Wenn diese riesige Energie nicht durch das Sex-Organ kanalisiert wird und der Mensch kein Heiliger ist, lässt sie ihn schrecklich aggressiv werden. Das sind z.B. diese jungen Männer, die sich ständig prügeln. Ich habe das schon als Jugendlicher wahrgenommen. Jene Hooligans, die am aggressivsten waren und sich am meisten prügelten, hatten nie eine Freundin – außer einem, der so etwas wie ihr „Weiser“ war: Er hatte immer eine Freundin und führte ernsthafte Beziehungen. Und er war der König der Hooligans!


Du kannst die Energie nicht anheben, wenn du kritische Gedanken hast. Und auf der Grundlage der kritischen Gedanken sprichst du dann kritische Worte aus, jeden Tag. Auch wenn du dich nicht im eigentlichen Sinne ärgerst, sodass du rot im Gesicht wirst, sondern lediglich kritisierst: Die Frau ist nicht gut, der Chef auf der Arbeit ist nicht gut, der Staat auch nicht, das Wetter ist schlecht, es ist zu heiß, es regnet zu viel… ständig stört dich etwas. Es stört dich, weil du in den unteren Chakras bist. Und wenn du dich bist zum Herzen erhebst oder höher, dann ist alles gut. Das ist der Fluch des Menschen.

Es gibt auch etwas Gutes in dem, wenn wir uns selbst zwingen. Ihr sitzt in Meditation und habt ununterbrochen kritische Gedanken. Aber ihr zwingt euch jahrelang, diese Gedanken zu stoppen, oder, wenn ihr schon denken müsst, dass ihr positive Gedanken denkt. Ihr entwickelt viele dieser kleinen sentimentalen Lieben des Dorfpriesters, ihr entwickelt eine positive Haltung, positive Gedanken, positive Worte. Wenn ihr das erreicht habt, dann muss jetzt die höhere Liebe kommen wie bei Khalil Gibran, Rumi, Ramana Maharshi, Jessenin… Die höhere Liebe muss kommen, die Liebe auf der höchsten Potenz. All diese kleinen Lieben verwandeln sich in diese hohe Liebe – wie bei Buddha, Jesus oder Laotse. Ich denke, dass ihr mit mir einer Meinung seid oder zumindest intuitiv begreift, dass ihre Liebe schon jetzt anders ist, als die des Dorfpriesters. Ihre Liebe ist eher eine ozeanische, universelle Liebe.

Jesus, der Lehrmeister der Liebe, spricht: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter (…) Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.“ (Mt 10,34 ff).

Das ist eine „schreckliche“ Liebe, eine höhere, eine andere Liebe. Ihr habt keine Chance in diese Höhen der Liebe zu kommen, bevor ihr nicht diese kleinen Lieben entwickelt habt und viele gute Taten für die Menschen tut. Und ihr könnt nicht mal beginnen, diese kleinen Lieben zu entwickeln, solange ihr noch voll von kritischen Gedanken seid.

Hiermit eröffne ich unsere Winterschule Living for Love.

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